Musikalische Lesung mit Teresa Weißbach & Christoph Tomanek:
Unterschiedlicher hätten die Charaktere zweier Menschen nicht sein können und widriger die Umstände nicht, die einer Verbindung beider entgegenstanden: Als ihre Bekanntschaft begann, war Anton Tschechow (38) ein großer Schriftsteller und im vorgerückten Stadium seiner Tuberkulose und Olga Knipper (29) ein aufgehender Stern am Bühnenhimmel. Sie eine leidenschaftliche, das öffentliche Leben genießende Schauspielerin, Tschechow eher ein skeptischer Beobachter des menschlichen Treibens. Sechs Jahre haben sie sich gekannt, die letzten drei Jahre waren sie ein Ehepaar – bis zu seinem Tode 1904. Tschechow war, aus medizinischen Gründen, nach Jalta verbannt, Olga dem Moskauer Künstlertheater verpflichtet, in dem auch Tschechow sein künstlerisches Zuhause als Dramatiker sah. Diesem unglückseligen Umstand ist eine faszinierende Korrespondenz zu verdanken: leidenschaftliche, offene, spontane Briefe voller Sehnsucht, Verzweiflung und Humor. Die Briefe sprechen für sich selbst – vom unfreiwilligen Einsiedlertum des Schriftstellers, von Probenkrächen, Trennungsschmerz, Kritikerschelte, dem prosaischen Alltag ihrer Ehe, über die russische Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts und von der Liebe Tschechows zu seiner “ungewöhnlichen Frau”, der “letzten Seite” seines Lebens. (Textquelle: ARD Hörspieldatenbank)
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